In der Einführung sollen den Hörern die grundlegenden geochemischen Mechanismen dargelegt werden, die in Bergwerken ablaufen und zur Kontaminierung von Grundwasser führen. Zuhörer mit hydrogeologischer als auch mit montanistischer Ausbildung sollen nach dem ersten Vorlesungsteil einen gemeinsamen „montanhydrogeologischen“ Sprachschatz aufweisen. An Beispielen wird gezeigt, welche Auswirkungen der Bergbau auf die Hydrologie und das ökologische Umfeld hat und mit welchen Methoden die Auswirkungen beseitigt oder eingegrenzt werden können.
Hydrogeologen sind oftmals nicht ausreichend mit den Begriffen des Bergbaues vertraut. Auch die Verhältnisse untertage, gerade bei historischen Bergwerken mit sauren Grubenwässern („Acid Mine Drainage“), sind nicht jedem Hydrogeologen bekannt. Diese Lücke soll in diesem Teil der Vorlesung geschlossen werden, indem wichtige Begriffe aus dem Bergbau dargestellt und erläutert werden.
Innerhalb eines Bergwerks kommt es sowohl räumlich als auch zeitlich zu unterschiedlichen Wasserzuflüssen und mitunter stark schwankenden Zuflussmengen. An ausgewählten Beispielen werden Gründe für Wasserzuflüsse erläutert und gegebenenfalls Maßnahmen dargestellt, um schadhafte Wasserzuflüsse zu verringern oder zu vermeiden.
Um ein Bergwerk lang- und mittelfristig betreiben zu können, ist der Grubenhohlraum trocken zu halten. Die wichtigsten Pumpentypen und deren Leistungen werden erläutert und in Abhängigkeit von der Art des Bergwerks (Tagebau, Tiefbau) wird dargelegt, welche Entwässerungsmaßnahmen nötig sind. Auf die Anlage von Entwässerungsbrunnen und auf die Vor- und Nachteile bestimmter Maßnahmen wird eingegangen.
Nach Abschluss einer Bergbaumaßnahme wird der offene Grubenraum in der Regel geflutet. Dazu sind Kenntnisse über das hydrogeologische Umfeld nötig, aus denen heraus die Grubenflutung überschlägig berechnet wird. Verschiedene Methoden und Beispiele für Grubenflutungen werden vorgestellt und deren Vor- und Nachteile erörtert.
Grundlegende Voraussetzung für ein Verständnis der Prozesse, die in einem Bergwerk während und nach dem Betrieb ablaufen, sind die geochemischen Reaktionen, die stattfinden. Anhand der Wechselwirkungen zwischen Gestein, Sauerstoff und Grubenwasser wird erläutertet, welche Sekundärminerale sich bilden. Auf die Abläufe der Disulfidoxidation wird eingegangen und die Entstehung von sauren Grubenwässern sowie deren Vermeidung wird eingegangen.
Um eine optimale Reinigungsstrategie zu entwickeln ist es nötig, den zeitlichen und räumlichen Ablauf einer Bergwerksflutung zu prognostizieren. Dazu werden den Hörern die wichtigsten Modelle präsentiert, mit denen solche Vorhersagen durchgeführt werden können. Ausgewählte Beispiele sollen die Ergebnisse solcher Prognosen erläutern.
Grundlegende Prozesse der konventionelle Wasserreinigung sowie alternative („passive“) Wasserreinigungen sollen erläutert werden. Aus jeder der beiden Gruppen werden die heute am meisten genutzten Reinigungsmethoden dargelegt und anhand von Beispielen gezeigt, welche Mechanismen in Grubenwasserreinigungsanlagen ablaufen